IWSA Weltmeisterschaft

- Winter Swimming -

03.-09.02.2020

Bled / Slowenien

Eine harte Vorbereitung lag hinter Alexa Ortwein, bevor sie sich erstmalig als Teilnehmer bei den IWSA Weltmeisterschaften ihrer Konkurrenz stellen konnte. Über 12 Wochen dauerte die Abhärtung im Eiswasser verschiedener Freigewässer der Umgebung, die Alexa zusätzlich zu ihrem normalen Training absolvierte, bevor sie zu WM Teilnahme bereit war. Anfangs mit 10 Sekunden im Eiswasser, steigerte sich die 21 jährige Medizinstudentin des Wassersportvereins 1923 Offenbach auf 18 Minuten bei 1,8 Celsius Wassertemperatur, um gegen die starken Gegnerinnen aus 38 Nationen bestehen zu können. Bei ihrem ersten Auftritt beim Verband IWSA war vor Wettkampfbeginn völlig offen, mit welchen Platzierungen zu rechnen ist. Mit einem Platz unter den 10 Besten und damit einer  Endlaufteilnahme rechnete man im Offenbacher Lager aber schon insgeheim.

Als Wettkampfstrecken hatte sich Alexa die beiden Freistilsprints über 50m und 25m ausgesucht.

Die größten Probleme bereiteten Alexa hier der Start und die Wende, da aus Sicherheitsgründen nicht vom Startblock, sondern aus dem Wasser gestartet wird und keine Rollwende ausgeführt werden darf. Die vom Beckenschwimmen eingeübten Routinen, die über Jahre als Bewegungsmuster abgespeichert wurden, mussten in kurzem Zeitraum umgelernt werden.

Dies konnte Alexa im ersten Rennen über 50 Freistil leider noch nicht optimal umsetzen. Am Ende trennten sie 20 Hundertstel von der Goldmedaille, 5 Hundertstel von Bronze und sie musste sich mit dem unliebsamen vierten Platz zufrieden geben. Der so knapp verpasste Platz auf dem "Treppchen", trübte bei Alexa leider die Freude über Platz 4 bei einer Weltmeisterschaft. Nach eingehendem Studium der Videoaufzeichnungen am Abend, bei der die Fehler im ersten Rennen noch einmal analysiert wurden, hatte Alexa für das zweite Rennen über 25 Freistil einen Platz unter den ersten 3 im Visier.

Nachdem im Vorlauf der Start schon deutlich verbessert wurde,stieg Alexa mit Bronze in der Wertungsklasse B (20 - 29 jährige) aus dem Wasser und war voll motiviert, im "Superfinal" am Nachmittag alles auf eine Karte zu setzen. Dort treffen die 10 schnellsten aller Klassen in einer "Overall" Kategorie gegeneinander an.

In diesem Superfinale trumpfte Alexa richtig auf. Nach einem tollen Start und einem sensationellen Sprint schlug Alexa als Vizeweltmeisterin an. Ihre Vorlaufzeit hatte Alexa noch einmal um 5 Zehntelsekunden verbessert. Nur 14 Hunderstel war die starke Finnin Moona Myllyaho schneller unterwegs, die sich vor der Offenbacherin die Goldmedaille sicherte. Dies konnte die Freude im Offenbacher Lager über Silber aber nicht trüben, den mit diesem Erfolg hatte im Vorfeld doch keiner gerechnet. Tolle Unterstützung erhielt Alexa an den Wettkampftagen von ihrer, nicht weit vom Wettkampfort lebenden, Großmutter Cvetka Klopcic, die mit ca. 15 slowenischen Verwandten Alexas für lautstarke Unterstützung sorgte. Nachdem die Vizeweltmeisterschaft am Abend gebührend gefeiert wurde, denkt die angehende Ärztin aber schon über neue Ziel nach, die man verfolgen könnte. Nur 24 Hundertstel trennten sie vom Weltrekord, was nicht unmöglich scheint, wenn man Alexas Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und ihren Fleiß kennt.

 

Die Ergebnisse der IWSA World Championchips in Bled:

 

Alexa Ortwein ( Kat. B 20-29 Jahre)

 

50 Freistil  00:30,74  4. Platz (PBZ)

25 Freistil  00:14,60  3. Platz (PBZ)

25 Freistil "Superfinal Overall"  00:14,25  2. Platz (PBZ)

 

WM Impressionen aus Slowenien:

 

6. German Open + IISA World Cup

- Ice Swimming -

04.-06.01.2020

Veitsbronn

Zum sechsten Mal wurden vom 04.01. bis 06.01.2020 die offenen Deutschen Meisterschaften der Eisschwimmer ermittelt. Veitsbronn in Mittelfranken war auch in diesem Jahr wieder Austragungsort der "German Open", die im Rahmen des IISA World Cup ausgetragen wurden.

Die 20 jährige Annika Wenzl vom Wassersportverein 1923 Offenbach nahm die Herausforderung an, ihre Bestleistungen auch im ca. 2° Celsius kalten Wasser des Veitsbronner Veitsbades abzurufen. In der Altersklasse 20 hatte die angehende Sportwissenschaftlerin der Frankfurter Goethe Universität für die Rennen über 50 Freistil und 50 Schmetterling gemeldet. Die Vorbereitung zu dieser Veranstaltung fand in den Wochen davor in verschiedenen Freigewässern statt, was einem als Eisschwimmer häufig die Be- und Verwunderung einiger Passanten einbringt. Da die Veranstaltung als "offene Deutsche Meisterschaft ausgeschrieben war, musste Annika auch gegen starke internationale Konkurrenz antreten, konnte aber gleich im ersten Rennen über 50 Freistil alle Gegnerinnen ihrer Altersklasse hinter sich lassen und sicherte sich auch im zweiten Rennen über 50 Schmetterling den Titel der offenen Deutschen Meisterin. Durch ihre guten Zeiten erreichte sie bei beiden Rennen die Qualifikation für die am Nachmittag ausgetragenen "Superfinals". In diesen Endläufen treten die schnellsten sechs Schwimmerinnen in einer "Overall Kategorie", unabhängig der jeweiligen Altersklassen, gegeneinander an. Dort wartete in diesem Jahr keine geringere als die amtierende Weltmeisterin und Weltrekordhalterin aus Leipzig auf Annika. Nach zwei spannenden Superfinals, die im Livestream von Annikas Vereinskollegen in Offenbach beobachtet wurden, musste sie sich der Weltrekordlerin nur knapp geschlagen geben und sicherte sich dadurch noch zwei Deutsche Vizemeisterschaften Overall.

Auch im nächsten Jahr möchte Annika wieder dabei sein, um auch in den Superfinals um den Titel zu kämpfen. Die Vorbereitungen sind schon angelaufen.

 

Die German Open in Zahlen:

 

Annika Wenzl (AK20)

 

50 Freistil Vorlauf (AK Wertung)  00:31,60 1. Platz

50 Freistil Finale (Overall)  00:31,43 2. Platz

50 Schmetterling Vorlauf (AK Wertung) 00:34,53 1. Platz

50 Schmetterling Finale (Overall)  00:34,10 2. Platz

 

Veitsbronn im Bild: